Die Urne der „Gina“ noch bis März in Terricciola

Von der historisch bedeutungsvollen Kulturlandschaft der Toskana geht seit jeher eine besondere Faszination aus. Ob die Römer in der Antike oder einflussreiche Dynastien wie die Aldobrandeschi und die Medici im frühen und späten Mittelalter – sie alle haben ihre Spuren in der Toskana hinterlassen. Besonders spannend ist aber die geheimnisvolle Herkunft der Etrusker, von denen schon die alten Römer vermuteten, dass sie aus Kleinasien eingewandert seien. Das interessante an den „etruschi“ ist, dass sie ab dem 10. Jahrhundert v. Chr. die erste Hochkultur Italiens begründeten. Durch die Eroberung etruskischer Gebiete durch die Römer ging schließlich ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. Etrurien nach und nach im Römischen Reich auf.

Archäologischer Schatz von Terricciola

Wo auch immer Sie in der Toskana Urlaub machen, in fast jeder Stadt und fast jedem Dorf treffen Sie auf die Überreste von Tempeln und luxuriös ausgestattete Grabstätten, die von dem außerordentlichen Reichtum dieser uralten Kultur zeugen. Auch im Untergrund von Terricciola befindet sich so ein archäologischer Schatz, der in den Hypogäen (unterirdische Grabgewölbe) Belvedere und Cassero inzwischen auch der Öffentlichkeit zugänglich ist. Nachdem bereits 2014 auf einem Feld im Ortsteil Casanova ein Teil der Graburne der „Gina“ gefunden worden war, wurde im September 2019 auch der fehlende Urnendeckel entdeckt. Die komplette Urne wurde anlässlich der Eröffnung des Hypogäum Belvedere im Dezember 2019 der Öffentlichkeit präsentiert. „Gina“ bleibt noch bis Ende März 2020 in Terricciola und kann dort im Rathaus bewundert werden. Anschließend wird sie ins Museum der Villa Baciocchi in Capannoli überführt, wo sie dauerhaft ausgestellt wird.

Lust auf mehr Etrusker?

„Gina“ hat Sie neugierig auf die Etrusker gemacht? Reste ihrer Städte und unterirdischen Grabstätten sowie Fundstücke aus der Zeit der „etruschi“ finden Sie auch hier:

Und sollten Sie einmal nach Rom kommen, müssen Sie sich unbedingt das etruskische Museum in der „Villa Giulia“ ansehen, das in einer ehemaligen Sommerresidenz des Papstes die größte Sammlung etruskischer Fundstücken beherbergt.