Treffpunkt Davidwache auf der Reeperbahn

Das Toscana-Forum ist auf verschiedenen Messen in Deutschland vertreten. Gerade ist die „Reisen Hamburg“ zu Ende gegangen, auf der Davide Azzaroni den Besuchern die schöne Toscana näher gebracht und viele interessante Gespräche geführt hat. Nach einem langen Tag auf der Messe isst er meist abends noch schnell einen Happen, telefoniert mit der Familie, um dann todmüde ins Bett zu fallen. Am zweiten Messetag aber ist alles ganz anders. Davide ist mit André H. verabredet. Die beiden kennen sich schon länger, denn der Hamburger macht mit seiner Familie regelmäßig in der Toskana Urlaub und in den letzten drei Jahren war er immer wieder im „In Toscana“ in der Weinstadt Terricciola, wo sich in der Urlaubssaison auch die Vertretung des Toscana-Forums befindet.
Die Davidwache Deutschlands bekannteste Polizeiwache © Jule Thumser
Die Davidwache Deutschlands bekannteste Polizeiwache © Jule Thumser

Davide auf der Davidwache

Abends um viertel nach acht, gleich nach dem Wachwechsel sind die beiden in der historischen Davidwache, dem wohl bekanntesten Polizeirevier Deutschlands, verabredet. Seit über 100 Jahren steht der markante Backsteinbau mit dem beleuchteten Schriftzug „Polizei“ an der Fassade am Spielbudenplatz/Ecke Davidstraße in unmittelbarer Nähe zur Reeperbahn. Und seit 1970 darf sich das Polizeikommissariat 15 auch ganz offiziell „Davidwache“ nennen – sogar im Dienstsiegel.  André H. erzählt, dass die Davidwache mit nur 0,8 Quadratkilometern das kleinste Reviergebiet Deutschlands betreut. „Hier leben gerade mal 10.000 Menschen“, erklärt der Polizei-Hauptkommissar, der hier seit drei Jahren seinen Dienst versieht. Dem gegenüber stünden etwa 25 Millionen Besucher im Jahr, die den Kiez zu Europas größtem Vergnügungsviertel machten.
An der Karte erklärt der Polizei-Hauptkommissar André H., dass die Davidwache das kleinste Reviergebiet Deutschlands hat. © Jule Thumser
An der Karte erklärt der Polizei-Hauptkommissar André H., dass die Davidwache das kleinste Reviergebiet Deutschlands hat. © Jule Thumser
Davide kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als der Hamburger erwähnt, dass aus dem Geldautomaten der Sparkasse direkt gegenüber auf der anderen Seite der Reeperbahn jährlich rund 30 Millionen Euro gezogen werden – Geld, dass vornehmlich hier auf dem Kiez ausgegeben wird. „Die Beamten der Davidwache haben es vor allem mit Betrugs- und Drogendelikten, Gewaltkriminalität, Raub und Taschendiebstählen zu tun„, erfährt Davide. Der polizeilichen Kriminalstatistik ist zu entnehmen, dass jede elfte Straftat, nahezu jeder neunte Diebstahl, jede fünfte Gewalttat und jede siebte Körperverletzung in Hamburg auf St. Pauli passiert. Deshalb werden die 80 Polizisten und Polizistinnen der Davidwache an den Wochenenden auch von 40 bis 50 Zusatzkräften unterstützt, um draußen für Ruhe zu sorgen. Allerdings verfügt die Davidwache nur über sechs Zellen, um Tatverdächtige in Gewahrsam zu nehmen, so dass es vorkommen kann, dass Personen in eines der benachbarten Reviere gefahren und dort in eine Zelle gesperrt werden müssen.
Ein bisschen mulmig wird's Davide in einer der Zellen schon © Jule Thumser
Ein bisschen mulmig wird’s Davide in einer der Zellen schon © Jule Thumser
Die knapp zweistündige Führung vergeht wie im Fluge und André H. gibt Davide zum Abschied noch einen Tipp: Ein frischgezapftes Astra in einer urigen Hamburger Kneipe. Er empfiehlt: „Zur scharfen Ecke“ in der Davidstraße 1.
Zum Abschluss ein frischgezapftes Astra in der "scharfen Ecke". © Jule Thumser
Zum Abschluss ein frischgezapftes Astra in der „scharfen Ecke“. © Jule Thumser