So feiern die Italiener das Fest der Liebe

„Babbo Natale in der Toskana“ Foto: Klaus Thumser

Traditionell beginnt die Weihnachtszeit in Italien am 8. Dezember mit der „Festa dell’immacolata concezione“ (Mariä Empfängnis). Dann werden auch in der Toskana in den meisten Häusern und Wohnungen die Krippen aufgestellt und die Tannenbäume festlich geschmückt. An diesem Tag beginnt auch die Zeit der Weihnachtsmärkte und in vielen Städten und Dörfern wird eine „Presepe Vivente“ (lebendige Krippe) aufgeführt, bei der die Geburt Jesu von Schauspielern in traditionellen jüdischen Kostümen nachgespielt wird. Auf den Märkten duftet es nach Vin Brulé (Glühwein) und „Caldarroste“ (gerösteten Maronen) und die Kinder bekommen Gelegenheit, Briefe an den Babbo Natale, den Weihnachtsmann zu schreiben. 

Am Heiligen Abend geht es zur Messe

Weihnachten in Italien
„Babbo Natale in der Toskana“ Foto: www.toscana-forum.de  

Wenn „Vigilia di Natale“, der Heilige Abend, gekommen ist, gibt es in den meisten toskanischen Familien ein fleischloses Abendessen mit reichlich Pasta. Anschließend kommt „Babbo Natale„. In vielen Dörfern der Toskana verkleiden sich Freiwillige als Weihnachtsmann, gehen von Haus zu Haus und bringen den Kindern die Geschenke. 

Nach der Bescherung hat der Besuch der Heiligen Nacht-Messe in den meisten Familien eine lange Tradition. Das gemeinsame Essen spielt zu Weihnachten in der Toskana eine wichtige Rolle. Und so stehen der erste („Pranzo di natale“) und der zweite Weihnachtstag („Pranzo di Santo Stefano“), ganz im Zeichen der Familie. In den festlich geschmückten Häusern kommt das Weihnachtsessen auf den Tisch, das aus mehreren Gängen besteht und durchaus auch bis zum Nachmittag andauern kann.

Übrigens: In anderen Regionen Italiens wird der Weihnachtsmann „Papa natale“ genannt. Er kommt in der Nacht, so dass die Bescherung erst am Morgen des 1. Weihnachtstages stattfindet.

Am 6. Januar kommt die „Befana“

Silvester heißt in Italien „Veglione di Capodanno“ und der Neujahrstag „Pranzo del primo dell’anno“. Doch damit ist Weihnachten in der Toskana längst noch nicht vorbei. Für die Kinder ist der 6. Januar der letzte Höhepunkt der Weihnachtszeit. Denn in der Nacht zum „Tag der heiligen drei Könige“ saust die gute Hexe Befana, ein weiblicher Alter-Ego vom Nikolaus, durch die Schornsteine und lässt für die Kinder kleine Geschenke in Schuhen oder Strümpfen (Calza della Befana) zurück. Der Überlieferung nach soll die Befana den Stern von Bethlehem und das Kind in der Krippe verpasst haben und seither auf der Suche nach dem Jesuskind durch die Welt irren. 

„La Befana in der Toskana“ Foto: www.toscana-forum.de   

Eine schöne Weihnachtszeit und ein gutes neues Jahr mit Italienischem Rezept!

Doch egal, ob Sie Weihnachten in der Toskana, in Deutschland oder irgendwo anders auf der Welt feiern – wir vom Toscana-Forum wünschen Ihnen besinnliche Weihnachtstage und einen erfolgreichen Start ins Jahr 2020. Sollten Sie Lust auf ein wenig toskanisches Flair haben, versuchen Sie es doch einmal mit


Ricciarelli, italienischen Mandelkeksen:

Man nehme:
– 350 g Mandeln
– 450 g Puderzucker
– 1 Vanilleschote
– 2 Eiweiß 

Zubereitung:
Mandeln mit kochendem Wasser überbrühen, zehn Minuten einweichen lassen, dann abschrecken und die Haut abziehen. 

Portionsweise mit der gleichen Menge Puderzucker im elektrischen Zerhacker zerkleinern. Schließlich von Hand 100 Gramm Puderzucker und das Vanillemark untermischen.

Das aufgeschlagene Eiweiß unter die Mandelmasse kneten. Aus der marzipanähnlichen Masse Rollen formen und in zentimeterstarke Scheiben schneiden. Auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche leicht flachdrücken und mit einer Gabel Riefen eindrücken. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen und über Nacht trocknen lassen.

Anschließend bei circa 75 Grad Celsius 20 Minuten durchtrocknen lassen. Die fertigen Ricciarelli mit Puderzucker bestäuben und in einer Blechdose aufbewahren.